Die Selke-Saga geht in die nächste Runde. Am Spielfeldrand des Volksparkstadions war es am Sonntag nicht zu überhören – HSV-Fans träumen vom Coup mit Davie Selke. Der Kölner Stürmer, dessen Vertrag 2026 ausläuft, fehlt dem FC seit Wochen verletzt. Die Statistik spricht Bände: In seinen letzten 27 Einsätzen traf er nur dreimal.
Die Kölner Verantwortlichen sehen sich in einer Zwickmühle. «Wir müssen wirtschaftlich denken», erklärte Sport-Geschäftsführer Christian Keller beim Heimspiel gegen Karlsruhe. Der Abstieg hat tiefe Löcher in die FC-Kasse gerissen. Ein Verkauf des Topverdieners könnte wichtige Einnahmen generieren. Gleichzeitig fehlt ohne Selke die Durchschlagskraft im Angriff.
Der HSV wiederum sucht händeringend nach Verstärkung für die Offensive. Trainer Steffen Baumgart, der Selke aus gemeinsamen Kölner Zeiten bestens kennt, soll persönlich beim Stürmer vorstellig geworden sein. «Davie passt perfekt in unser System», so ein HSV-Insider gegenüber der Redaktion. In Hamburg könnte der 29-Jährige die Erfahrung einbringen, die dem jungen Team im Aufstiegskampf fehlt.
Während ich letzte Woche durch die Kölner Südkurve ging, hörte ich immer wieder dieselbe Sorge: Ohne Selke fehlt dem FC die Präsenz im Strafraum. Doch die finanziellen Zwänge wiegen schwer. Der Transferpoker spitzt sich zu, eine Entscheidung muss bis Ende Januar fallen. Der Ausgang dieser Personalie könnte für beide Traditionsvereine richtungsweisend für den weiteren Saisonverlauf sein. Fußball-Deutschland schaut gespannt auf dieses Transferduell.