In Harburgs Innenstadt müssen Anwohner und Pendler am kommenden Samstag mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen. Für den 15. Juni hat eine Bürgerinitiative eine Großdemonstration angemeldet, die unter dem Motto «Lebenswerte City für alle» steht. Die Organisatoren erwarten bis zu 2.000 Teilnehmer, die zwischen 14 und 18 Uhr durch die zentralen Straßen des Bezirks ziehen werden.
Die Polizei Hamburg bereitet sich auf umfangreiche Sperrungen vor. «Wir empfehlen allen Verkehrsteilnehmern, den Bereich weiträumig zu umfahren oder auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen», erklärt Polizeisprecherin Maren Schmidt. Besonders betroffen werden die Harburger Rathausstraße, der Sand und die Lüneburger Straße sein.
Der Demonstrationszug soll am Phoenix-Center starten und über den Harburger Ring bis zum Harburger Rathausplatz führen, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist. Während dieser Zeit werden diese Straßenabschnitte vollständig gesperrt sein. Die S-Bahn-Stationen Harburg und Harburg Rathaus bleiben jedoch erreichbar.
Die Bürgerinitiative «Zukunft Harburg» fordert mit ihrer Demonstration eine fußgängerfreundlichere Stadtplanung und weniger Durchgangsverkehr im Zentrum. «Harburg braucht mehr Aufenthaltsqualität und weniger Autos in der Innenstadt», sagt Thomas Meyer von der Initiative. Der Bezirk leide seit Jahren unter dem starken Durchgangsverkehr, der die Lebensqualität mindere und lokale Geschäfte belaste.
Die HVV-Buslinien 142, 143, 146 und 241 werden am Samstag umgeleitet. Fahrgäste sollten sich vorab über alternative Routen informieren. Die Polizei rechnet mit Staus auf den Ausweichstrecken, besonders auf der B73 und im Bereich der Anschlussstellen zur A7.
Geschäftsinhaber in der Harburger Innenstadt sehen die Demonstration mit gemischten Gefühlen. «Der Samstag ist unser umsatzstärkster Tag. Wenn Kunden nicht zu uns durchkommen, trifft uns das hart», erklärt Maria Schulz, Inhaberin eines Modegeschäfts am Sand. Andere Gewerbetreibende unterstützen hingegen die Forderungen der Demonstranten.
Das Bezirksamt Harburg hat einen Infopoint am Harburger Rathausplatz angekündigt, bei dem sich Bürger ab 13 Uhr über die Verkehrslage informieren können. «Wir respektieren das Demonstrationsrecht und versuchen gleichzeitig, die Beeinträchtigungen für alle so gering wie möglich zu halten», sagt Bezirksamtsleiter Thomas Völsch.
Nach Angaben der Veranstalter haben sich mehrere Umweltverbände und lokale Initiativen der Demonstration angeschlossen. Sie fordern neben verkehrsberuhigten Zonen auch mehr Grünflächen und bessere Radwege in Harburgs Zentrum.
Anwohner sollten beachten, dass auch Anliegerstraßen betroffen sein können. Die Polizei empfiehlt, Fahrzeuge rechtzeitig außerhalb des Demonstrationsbereichs zu parken. Für Notfälle werden Rettungsgassen eingerichtet, und Einsatzfahrzeuge haben jederzeit Zugang zu allen Bereichen.
Es ist bereits die dritte Großdemonstration in Harburg in diesem Jahr. Bei den vorherigen Veranstaltungen im Februar und April blieb die Lage friedlich, es kam jedoch zu erheblichen Verkehrsproblemen im gesamten Bezirk.