In Berlin entfachte Wirtschaftsminister Robert Habeck gestern Abend eine intensive Demokratie-Debatte vor ausverkauftem Haus im Deutschen Theater. Über 600 Bürger verfolgten das Gespräch mit Verkehrsminister Volker Wissing und Moderatorin Anne Will. Laut aktueller Forsa-Umfrage sorgen sich 67 Prozent der Berliner um den Zustand unserer Demokratie.
«Unsere Demokratie steht unter Druck, aber sie ist widerstandsfähiger als viele glauben», betonte Habeck im Bühnengespräch. Die Atmosphäre im Saal war gespannt, viele nickten zustimmend. Wissing ergänzte: «Wir müssen wieder lernen, auch bei unterschiedlichen Meinungen respektvoll miteinander umzugehen.»
Was im Theater besonders auffiel: Die Berliner Stadtgesellschaft zeigte sich ungewöhnlich einig in ihrer Sorge um demokratische Werte. Als junger Journalist habe ich selten ein so gemischtes Publikum bei politischen Veranstaltungen erlebt – von Studierenden bis Rentnern, alle hörten aufmerksam zu.
Die Expertenrunde diskutierte konkrete Maßnahmen zur Stärkung demokratischer Institutionen. Besonders der Vorschlag zu mehr politischer Bildung in Kiezen wurde mit Applaus bedacht. Der Berliner Demokratiebarometer zeigt: Wo Begegnung stattfindet, wächst Vertrauen.
Die Veranstaltungsreihe wird nächsten Monat im Kulturzentrum Kreuzberg fortgesetzt. Wie Habeck zum Abschluss treffend bemerkte: «Demokratie lebt nicht von großen Reden, sondern vom kleinen Gespräch von Mensch zu Mensch.»