Die Straßen der Düsseldorfer Innenstadt wurden gestern zum Schauplatz lautstarken Protests. Über 100 Menschen versammelten sich am Schadowplatz, um für eine humanere Asyl- und Grenzpolitik zu demonstrieren. Nach Angaben der Polizei Düsseldorf nahmen etwa 120 Personen teil – deutlich weniger als die von den Organisatoren erwarteten 200 Teilnehmer.
«Menschenrechte kennen keine Grenzen», hallte es durch die Straßen, als der bunte Demonstrationszug sich in Richtung Rathaus bewegte. Die Veranstaltung blieb durchgehend friedlich. Organisiert wurde die Demo vom Bündnis «Düsseldorf für Menschlichkeit», einem Zusammenschluss mehrerer lokaler Hilfsorganisationen. «Wir können nicht länger zusehen, wie Menschen an Europas Grenzen sterben», erklärte Sprecherin Marta Klein. Die Stimmung vor Ort war entschlossen, aber auch nachdenklich. Besonders die jüngsten Verschärfungen der europäischen Asylgesetze sorgten für erhitzte Diskussionen unter den Teilnehmern. Viele trugen selbstgemachte Plakate mit Botschaften wie «Kein Mensch ist illegal» oder «Festung Europa – Nein Danke». Der Düsseldorfer Alltag war kaum beeinträchtigt, nur kurzzeitig musste der Verkehr umgeleitet werden.
Die Demonstration endete gegen 18 Uhr mit einer Abschlusskundgebung vor dem Rathaus. Oberbürgermeister Keller empfing eine kleine Delegation der Demonstranten. Für den Herbst sind weitere Protestaktionen geplant. Die Bilder der friedlichen Demonstration werden noch lange in Erinnerung bleiben – ob sie politische Wirkung entfalten, bleibt abzuwarten.