Der Morgen beginnt mit Nachrichten, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Ich blättere durch die Meldungen: Verteidigungsminister Boris Pistorius plant offenbar einen historischen Rüstungsauftrag. 3500 neue Panzer für die Bundeswehr – eine Zahl, die mich innehalten lässt.
Die Dimensionen sind beeindruckend. Rund 14 Milliarden Euro soll das Projekt kosten, finanziert aus dem Bundeshaushalt und dem Sondervermögen für die Bundeswehr. Nach Jahren des Sparens hat die veränderte Sicherheitslage in Europa ein Umdenken erzwungen. Der Krieg in der Ukraine wirkt wie ein Weckruf. Letzten Monat stand ich selbst auf einer Militärmesse, wo die Stimmung spürbar anders war als noch 2021.
«Wir müssen kriegstüchtig werden«, erklärte Pistorius kürzlich in einer Grundsatzrede. Ein Satz, der nachhallt. Die geplante Beschaffung umfasst verschiedene Panzertypen: vom Schützenpanzer Puma bis zum Kampfpanzer Leopard. Bemerkenswert ist auch die langfristige Perspektive – die Lieferungen sollen sich über Jahre erstrecken und der Bundeswehr Planungssicherheit geben.
Gestern diskutierte ich mit Freunden über diese Entwicklung. Die Meinungen gingen auseinander. «Notwendige Sicherheitsvorsorge» sagten die einen, «beunruhigende Militarisierung» die anderen. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Deutschland durchlebt einen sicherheitspolitischen Wandel, dessen Tragweite wir erst allmählich begreifen. Die Zeitenwende wird konkret – in Zahlen, Panzern und veränderten Prioritäten.