Vom Rande des Rasens des Vonovia Ruhrstadions ließ sich ein Abend der Extreme verfolgen. Vor 25.000 leidenschaftlichen Fans unterlag der VfL Bochum dem VfB Stuttgart im DFB-Pokal-Achtelfinale mit 0:1. Ein unglückliches Eigentor und ein Platzverweis besiegelten das Aus der Hausherren, die zuvor acht Heimspiele in Folge im Pokal gewonnen hatten.
Die erste Halbzeit verlief zäh. Stuttgart dominierte den Ball, fand aber kaum Lücken in der kompakt stehenden Bochumer Abwehr. Die Gastgeber lauerten auf Konter. «Wir wollten tief stehen und über schnelle Umschaltmomente gefährlich werden», erklärte VfL-Trainer Peter Zeidler nach dem Spiel. Die Strategie funktionierte zunächst. Der VfL hatte sogar die besseren Chancen, als Hofmann in der 32. Minute freistehend vergab.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Drama seinen Lauf. In der 58. Minute prallte eine Hereingabe von Millot unglücklich vom Bein des Bochumer Verteidigers Bernardo ins eigene Netz. Kaum zehn Minuten später folgte der nächste Rückschlag. Bochums Kapitän Losilla sah nach einem harten Einsteigen die Rote Karte. «Das war ein Knackpunkt», analysierte Stuttgarts Coach Sebastian Hoeneß. «Mit einem Mann mehr konnten wir das Spiel kontrollieren.»
Beeindruckend war die Atmosphäre trotz des Rückstands. Die Bochumer Fans peitschten ihr Team unermüdlich nach vorne. In Unterzahl warf der VfL noch einmal alles nach vorne, doch der Lucky Punch blieb aus. Für Stuttgart geht die Pokalreise weiter. Bochum muss sich nun voll auf den Bundesliga-Abstiegskampf konzentrieren. Wie heißt es so schön an der Castroper Straße? Nach dem Pokal ist vor dem Liga-Alltag.