Am Freitagabend wurde die Bielefelder Alm zum Schauplatz eines packenden Pokaldramas. Der Drittligist Arminia Bielefeld zwang den Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart über 120 Minuten bis ins Elfmeterschießen. «Das war kein Drittliga-Niveau heute«, lobte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß anschließend den Außenseiter, der erst im Elfmeterschießen mit 2:4 unterlag.
Der Vizemeister aus Stuttgart wirkte lange Zeit überfordert von der leidenschaftlichen Spielweise der Arminen. Die Ostwestfalen gingen nach 17 Minuten durch Louis Oppie sogar in Führung. Erst in der 70. Minute gelang Deniz Undav der Ausgleich. Die 26.800 Zuschauer in der ausverkauften SchücoArena erlebten ein Spiel auf Augenhöhe. Bielefelds Trainer Mitch Kniat hatte sein Team perfekt eingestellt: «Die Jungs haben genau das umgesetzt, was wir besprochen haben. Ich bin unfassbar stolz.«
Besonders beeindruckend war Bielefelds Defensivkonzept. Die Abwehrkette um Kapitän Fabian Klos stellte die hochveranlagten VfB-Angreifer immer wieder vor Probleme. «Wir hatten einen Plan und haben ihn durchgezogen«, erklärte Klos nach dem Spiel mit heiserer Stimme. Vom Spielfeldrand war zu beobachten, wie die Arminia-Spieler bis zur letzten Minute um jeden Ball kämpften. Die Stuttgarter brauchten ihre gesamte individuelle Klasse, um weiterzukommen.
Für die Arminia ist dieser Auftritt trotz des Ausscheidens ein wichtiges Signal für die Drittliga-Saison. «Wenn wir so weitermachen, werden wir viele Spiele gewinnen«, prophezeite Trainer Kniat. Der VfB Stuttgart hingegen dürfte gewarnt sein: Der Spagat zwischen Champions League und Bundesliga-Alltag wird kein Selbstläufer. Die Pokalpartie auf der Alm hat gezeigt: Im deutschen Fußball liegen Klassen manchmal nur ein Elfmeter voneinander entfernt.