Im Berliner Olympiastadion zeigte Arminia Bielefeld ein Pokalfinale für die Geschichtsbücher. Trotz der 0:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart präsentierte sich der Zweitligist als ebenbürtiger Gegner. Nach 68 Jahren stand Bielefeld wieder im DFB-Pokalfinale – eine Sensation, die selbst in der durchschnittlichen Zweitligasaison mit Platz 14 niemand erwartet hatte.
Die 25.000 mitgereisten Bielefelder Fans verwandelten das Olympiastadion in ein blau-weißes Meer. Beeindruckend war die taktische Disziplin der Arminia. Trainer Kniat hatte sein Team perfekt eingestellt. «Wir wollten Stuttgart ihr Spiel aufzwingen, nicht nur verteidigen», erklärte Kapitän Fabian Klos nach dem Spiel. Die Bielefelder Defensive um Innenverteidiger Schneider stand kompakt und ließ dem Bundesliga-Dritten kaum Räume.
Die entscheidenden Momente kamen erst in der zweiten Halbzeit. Stuttgarts Führungstreffer durch Undav in der 63. Minute war ein Wirkungstreffer. «Bis dahin waren wir absolut auf Augenhöhe», analysierte Kniat. Der Videoassistent verhinderte zudem einen möglichen Bielefelder Ausgleich – Hack stand bei seinem vermeintlichen Treffer hauchdünn im Abseits. Führich entschied mit seinem Treffer zum 2:0 (78.) die Partie endgültig.
Die Arminia verlässt Berlin mit erhobenem Haupt. «Was wir hier erlebt haben, wird uns niemand nehmen», sagte der sichtlich bewegte Klos, für den es wahrscheinlich das letzte große Spiel seiner Karriere war. Der Pokalrun hat dem Verein nicht nur finanziell gutgetan, sondern auch neuen Schwung für die kommende Saison gegeben. In Bielefeld träumt man jetzt vom Bundesliga-Aufstieg – der Pokalzauber wirkt noch lange nach.