Der leichte Nieselregen an diesem Novembermorgen kann die Stimmung auf dem Campus nicht trüben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat gestern sechs Sonderforschungsbereiche an hessischen Universitäten bewilligt. Insgesamt fließen rund 84 Millionen Euro in die wissenschaftliche Landschaft unseres Bundeslandes.
Als ich durch die Gänge des Instituts für Molekularbiologie spaziere, spüre ich förmlich die Aufbruchstimmung. Hier in Frankfurt arbeiten Wissenschaftler künftig an der Entschlüsselung zellulärer Signalwege. Nebenan erforschen Kolleginnen die Grundlagen der Krebsentstehung. «Diese Förderung ermöglicht uns langfristige Forschung, die sonst kaum zu finanzieren wäre,» erklärt mir Professor Martina Weber mit leuchtenden Augen.
Besonders beeindruckt mich die Vielfalt der geförderten Projekte. In Darmstadt widmet man sich mathematischen Modellen, während Gießener Forscher an nachhaltiger Landwirtschaft arbeiten. Marburg und Kassel sind mit interdisziplinären Ansätzen vertreten. Bei meinem letzten Besuch an der Uni Marburg zeigte mir ein Doktorand seine Versuchsanordnung. «Das ist wie ein Puzzle mit tausend Teilen,» sagte er damals.
Wissenschaftsministerin Angela Dorn betont die Bedeutung dieser Förderung: «Hier zeigt sich die Exzellenz hessischer Forschung in ihrer ganzen Breite.«
Was mir bei all den Zahlen und Fakten besonders im Gedächtnis bleibt: Die leuchtenden Gesichter der jungen Forschenden, für die sich neue Türen öffnen. In Zeiten knapper Kassen ist diese Investition in kluge Köpfe vielleicht das wertvollste Kapital für unsere Zukunft.