Auf dem Dortmunder Westenhellweg fragten wir Passanten nach ihrem Wissen über ihre Stadt. Überraschend: Nur jeder Dritte konnte die Frage nach dem Gründungsjahr Dortmunds korrekt beantworten. Die meisten vermuteten das 12. Jahrhundert, dabei reicht die Geschichte bis ins Jahr 882 zurück.
«Die Dortmunder identifizieren sich stark mit ihrer Stadt, aber bei historischen Details wird es schwierig», erklärt Stadthistoriker Klaus Weber. In unserem spontanen Quiz wussten die meisten, dass der Phönixsee einst ein Stahlwerksgelände war und der Westenhellweg als eine der meistbesuchten Einkaufsstraßen Deutschlands gilt. Schwieriger wurde es bei der Frage nach dem höchsten Gebäude der Stadt. Das RWE-Hochhaus mit seinen 100 Metern erkannten nur wenige.
Als ich ältere Dortmunder befragte, zeigten sich interessante Unterschiede: Sie erinnerten sich noch detailliert an den Strukturwandel und die Schließung der Zechen. Besonders Fußballfragen beantworteten fast alle richtig – die Borussia verbindet eben alle Generationen.
Die Stadtmarketing-Initiative plant nun, mit einem digitalen Quiz-Angebot das Wissen über Dortmund zu fördern. «Wer seine Stadt besser kennt, schätzt sie mehr», meint Weber. Das könnte Dortmunds lokale Identität weiter stärken in einer Zeit, in der Heimatverbundenheit wieder an Bedeutung gewinnt.