Dresden ärgert sich über neue DVB-Haltestellen, die kaum Wetterschutz bieten. An über 30 Standorten wurden Holz-Metall-Konstruktionen errichtet, die laut vielen Bürgern bei Regen und Wind nicht ausreichend schützen. Laut einer Umfrage der Stadtwerke Dresden sind 68 Prozent der Fahrgäste mit den neuen Unterstellen unzufrieden.
«Diese Haltestellen sind bei Regenwetter nahezu nutzlos», kritisiert Anwohnerin Petra Meier, die täglich am Pohlandplatz auf die Bahn wartet. «Man wird nass, egal wo man steht.» Die DVB verteidigen das Design als Kompromiss zwischen Ästhetik und Funktionalität. Die schmalen Dächer seien notwendig, um die Statik zu gewährleisten und gleichzeitig die Sicht auf historische Gebäude nicht zu versperren. Besonders ältere Fahrgäste fühlen sich im Stich gelassen. An manchen Haltestellen bilden sich bei Regen regelrechte Menschentrauben unter dem schmalen Vordach. Ich beobachtete am Albertplatz, wie sich sechs Personen unter einem Dach drängten, das kaum für drei ausreicht.
Die DVB hat auf die Kritik reagiert und prüft nun Nachbesserungen an besonders frequentierten Haltestellen. Für den Winter plant man provisorische Seitenwände. Die Dresdner nehmen’s mit Humor: «Typisch Dresden – schön soll’s sein, praktisch ist zweitrangig.«