Die Stadt Dresden bremst Schnellradler auf der Lingnerallee mit neuen Maßnahmen aus. Seit vergangener Woche prangt ein großflächiger Bodenhinweis «Langsam fahren» auf dem beliebten Radweg. Die Stadtverwaltung reagiert damit auf zahlreiche Beschwerden von Fußgängern, die sich durch rasante Radfahrer gefährdet fühlen. Laut Verkehrsbehörde wurden hier Spitzengeschwindigkeiten von über 30 km/h gemessen.
«Wir wollen für alle Verkehrsteilnehmer ein sicheres Miteinander ermöglichen», erklärt Verkehrsstadträtin Anke Meyer. Der betroffene Abschnitt gilt als Nadelöhr, da er sowohl von Radpendlern als auch von Spaziergängern stark frequentiert wird. Die neue Markierung ist Teil eines Maßnahmenpakets zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt.
Als tägliche Nutzerin dieser Strecke stelle ich fest: Viele Radfahrer nehmen die Warnung bereits ernst. Doch nicht alle zeigen Verständnis. «Wieder eine Schikane für Radfahrer», beschwert sich Student Felix K. (24), der täglich zur TU Dresden pendelt. Anwohnerin Gisela Hoffmann (68) hingegen atmet auf: «Endlich kann ich wieder ohne Angst spazieren gehen.»
Die Stadt prüft nun, ob ähnliche Maßnahmen an weiteren Konfliktpunkten sinnvoll sind. Bis Jahresende soll eine Evaluation zeigen, ob die Bodenmarkierung tatsächlich zur Entschärfung beiträgt. Manchmal braucht es eben mehr als nur ein Klingelingeling, um das Verkehrsmiteinander in unserer wachsenden Stadt zu verbessern.