Die Dresdner Kulturlandschaft hat einen schweren Schlag erlitten. In der Nacht zum Mittwoch brach ein Großbrand in der beliebten Staatsoperette im Stadtteil Leuben aus. Über 100 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen die Flammen. Nach ersten Schätzungen der Polizei könnte der Sachschaden in die Millionenhöhe gehen.
Gegen 2:30 Uhr meldete ein Passant die ersten Flammen. Das Feuer breitete sich rasant vom Bühnenbereich auf weite Teile des historischen Gebäudes aus. Die Löscharbeiten gestalteten sich besonders schwierig durch die komplexe Bauweise und zahlreiche Hohlräume. «Wir mussten mehrere Drehleitern einsetzen und konnten den Brand erst am frühen Morgen unter Kontrolle bringen«, erklärt Einsatzleiter Michael Klahre. Die genaue Brandursache ist noch ungeklärt. Experten des Landeskriminalamts haben die Ermittlungen aufgenommen.
Intendantin Kathrin Kondaurow zeigte sich erschüttert: «Jahrzehnte kultureller Arbeit und unersetzliche Bühnentechnik wurden zerstört.» Besonders tragisch: Der Spielplan muss komplett umgestellt werden, zahlreiche Vorstellungen fallen aus. Die für nächste Woche geplante Premiere von «Die Csárdásfürstin» ist in großer Gefahr.
Die Dresdner nehmen großen Anteil am Schicksal ihrer Operette. Vor dem abgesperrten Gelände versammelten sich bereits am Morgen zahlreiche Menschen. Oberbürgermeister Dirk Hilbert versprach rasche Unterstützung: «Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um dieses kulturelle Juwel wieder aufzubauen.»