Dresden erlebt heute seine traditionelle Stollenprüfung am Altmarkt. 120 Bäckereien stellten ihre Christstollen dem kritischen Urteil der 12 Prüfer. Diese Experten bewerten Aussehen, Geschmack und Konsistenz nach strengen Kriterien. Laut Stollenverband werden jährlich über zwei Millionen Stollen in der Adventszeit verkauft.
«Ein guter Stollen braucht Zeit zum Reifen und hochwertige Zutaten», erklärt Bäckermeister Thomas Müller, während er seinen Stollen präsentiert. Die Prüfung folgt einer jahrhundertealten Tradition, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Besucher drängen sich um die festlich geschmückten Stände, wo die duftenden Köstlichkeiten ausgestellt sind.
Als langjährige Beobachterin fällt mir auf: Die Stimmung ist besonders festlich dieses Jahr. Trotz gestiegener Butterpreise halten die Bäcker an Qualitätsstandards fest. «Wir kompromittieren niemals bei den Zutaten», betont Elisabeth Schmidt vom Dresdner Stollenverband. Besonders beliebt sind neben dem klassischen Christstollen auch Mohn- und Mandelstollen.
Die Prüfungsergebnisse werden morgen bekanntgegeben. Für die Bäckereien bedeutet ein gutes Urteil mehr Kunden in der Weihnachtszeit. Die Stollenprüfung verbindet auf einzigartige Weise kulinarisches Handwerk mit sächsischer Identität – ein Stück Heimat, das man schmecken kann.