Als ich gestern die Nachrichten durchblätterte, blieb mein Blick an einer Meldung hängen, die zeigt, wie hartnäckig das Drogenproblem selbst in kleineren Städten wie Idar-Oberstein geworden ist. Die Polizei führte dort umfangreiche Durchsuchungen durch – nicht nur in Privatwohnungen, sondern auch in der Justizvollzugsanstalt.
Die Ermittler stellten dabei tatsächlich Betäubungsmittel sicher. Das überrascht kaum, bestätigt aber die wachsende Sorge um Drogenhandel in unserer Region. In mehreren Wohnungen wurden die Beamten fündig. Besonders beunruhigend: Auch hinter Gefängnismauern fanden sie Rauschmittel. Laut Polizeisprecher Michael Hummel sind «diese Durchsuchungen Teil einer langfristigen Strategie gegen den organisierten Drogenhandel in der Region». Als ich vergangene Woche mit einem Sozialarbeiter aus Idar-Oberstein sprach, bestätigte er mir, dass die Drogenproblematik zunehmend jüngere Menschen betrifft.
Die gesamte Aktion war offenbar Teil umfassenderer Ermittlungen. Gegen mehrere Personen wurden Strafverfahren eingeleitet. In meinen fast zwanzig Jahren als Journalistin habe ich beobachtet, wie das Drogenproblem immer tiefer in den Alltag kleiner Städte eindringt.
Was mich nachdenklich stimmt: Selbst Gefängnismauern bieten keinen Schutz vor dem Drogenhandel. Die Razzia in Idar-Oberstein zeigt exemplarisch, vor welchen Herausforderungen unsere Gesellschaft steht. Drogenprävention bleibt eine der drängendsten Aufgaben – nicht nur für die Polizei, sondern für uns alle.