Der Frankfurter Flughafen steht erneut vor einer drängenden Sicherheitsfrage. Trotz wiederholter Drohnensichtungen fehlt noch immer ein flächendeckendes Abwehrsystem. Allein im vergangenen Jahr meldete die Deutsche Flugsicherung 150 Störungen des Flugverkehrs durch Drohnen an deutschen Flughäfen.
Die Frage nach dem «Warum» treibt Experten und Fluggäste gleichermaßen um. «Die technischen Lösungen existieren längst, doch die Umsetzung scheitert an bürokratischen Hürden und unklaren Zuständigkeiten», erklärt Sicherheitsexperte Martin Leutner vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen. Das Problem: Drohnenabwehrsysteme fallen in eine rechtliche Grauzone zwischen Luftfahrtrecht und polizeilichen Befugnissen.
In der Praxis bedeutet dies Startverbote und Verspätungen bei jeder Sichtung. Während meiner Recherchen am Terminal berichteten mehrere Reisende von stundenlangen Wartezeiten. Die wirtschaftlichen Folgen sind erheblich – jede Flugunterbrechung kostet die Airlines tausende Euro.
In München testet man bereits ein vielversprechendes Erkennungssystem. Doch Frankfurt, das größte deutsche Drehkreuz, wartet noch immer auf eine Lösung. «Wir brauchen einen klaren gesetzlichen Rahmen und mehr Tempo bei der Umsetzung», fordert Fraport-Sprecher Jürgen Weber. Für die Sicherheit der Passagiere wäre es höchste Zeit.