Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr hat eine Drohnensichtung den Betrieb am Münchner Flughafen lahmgelegt. Gestern Abend wurden alle Starts und Landungen für fast zwei Stunden ausgesetzt, nachdem Piloten eine Drohne im Luftraum gemeldet hatten. Rund 3000 Passagiere waren von den Flugausfällen betroffen und viele mussten im Terminal übernachten.
Die Bundespolizei leitete sofort umfangreiche Suchmaßnahmen ein, konnte den unbekannten Drohnenpiloten jedoch nicht identifizieren. «Wir nehmen solche Vorfälle äußerst ernst, da Drohnen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für den Flugverkehr darstellen», erklärte Polizeisprecher Robert Kopp. Die gesichtete Drohne flog in etwa 1500 Meter Höhe – weit über der erlaubten Maximalflughöhe von 120 Metern für private Drohnen. Insgesamt 40 Flüge wurden gestrichen oder umgeleitet. Viele Münchner Pendler strandeten an anderen Flughäfen, wie ich selbst am Abend beobachten konnte, als dutzende Taxis vergeblich auf Ankommende warteten.
Die Flughafenbetreiber haben inzwischen ihre Drohnenabwehrsysteme verstärkt. Der wirtschaftliche Schaden durch solche Störungen geht in die Hunderttausende. In den kommenden Wochen sollen neue Detektionssysteme installiert werden, die Drohnen frühzeitiger erkennen können. Der Vorfall erinnert daran, wie anfällig unsere Verkehrsinfrastruktur trotz aller Sicherheitsmaßnahmen bleibt.