Die sommerliche Abendluft vibriert förmlich, als ich durch die Menschenmenge Richtung Barclays Arena schlendere. Der Grund? Dua Lipa bringt heute ihre «Radical Optimism Tour» nach Hamburg. Ein Meer aus glitzernden Outfits, erwartungsvollen Gesichtern und aufgeregtem Geplauder umgibt mich.
Die dreifache Grammy-Gewinnerin hat sich seit ihrem Durchbruch 2017 zur unangefochtenen Pop-Ikone entwickelt. Mit über 8,5 Milliarden Streams allein für «Don’t Start Now» gehört sie zu den erfolgreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. In Hamburg präsentiert sie ihr aktuelles Album «Radical Optimism«, dessen disco-inspirierte Klangwelten live noch mitreißender wirken als auf Platte. «Die Energie hier ist unglaublich. Hamburg hat immer ein besonderes Publikum», schwärmt die 28-jährige Britin zwischen zwei Songs und löst damit Begeisterungsstürme aus.
Besonders beeindruckend ist der Moment, als sie spontan eine lokale Tanzgruppe auf die Bühne holt. Mein Sitznachbar, ein langjähriger Fan, flüstert mir zu: «Das macht sie nur in Hamburg!» Die Choreografien sind perfekt einstudiert, die Bühnenshow mit aufwendigen Lichteffekten ein Spektakel für sich. Ich ertappe mich dabei, wie ich bei «Physical» genauso ausgelassen mittanze wie die Teenager neben mir.
Was diesen Abend in der Barclays Arena so besonders macht, ist die Verbindung von tanzbarer Popmusik und authentischer Bühnenpräsenz. In einer Zeit digitaler Distanz schafft Dua Lipa etwas Seltenes: echte Gemeinschaftserlebnisse, die noch lange nachklingen. Radikaler Optimismus eben – nicht nur als Albumtitel, sondern als gelebtes Konzept, das wir alle ein bisschen mehr brauchen könnten.