Auf dem altehrwürdigen Rasen des Rudolf-Harbig-Stadions brach gestern endlich der Bann. Dynamo Dresden feierte nach monatelanger Durststrecke den ersten Heimsieg in 2024. Vor 25.000 lautstarken Fans bezwangen die Sachsen ihren Drittliga-Konkurrenten mit einer beeindruckenden Leistung. Die schwarzgelbe Heimschwäche – seit Dezember ohne dreifachen Punktgewinn im eigenen Stadion – ist endlich überwunden.
Die Erleichterung war jedem Spieler anzusehen. Bereits in der Anfangsphase dominierten die Dresdner mit einer taktischen Meisterleistung. Der Trainer hatte sein Team perfekt eingestellt. Das frühe Pressing zwang die Gäste zu ungewohnten Fehlern im Spielaufbau. «Wir haben heute genau den Plan umgesetzt, den wir uns vorgenommen hatten», erklärte Kapitän Stefan Kutschke sichtlich bewegt nach dem Abpfiff. Besonders die Flügelzange überzeugte mit präzisen Flanken und schnellen Kombinationen. Als der erlösende Führungstreffer fiel, bebte das Stadion förmlich. Die Stehplätze verwandelten sich in ein schwarz-gelbes Fahnenmeer.
In der zweiten Halbzeit bewies das Team Nervenstärke. Der Ausgleich der Gäste brachte die Mannschaft nicht aus dem Konzept. Auf der Tribüne neben mir ballte ein älterer Fan die Fäuste bei jeder Abwehraktion. «Dynamo kämpft heute mit Herz», flüsterte er mir zu. Der Siegtreffer in der 82. Minute war die logische Konsequenz des unbedingten Willens. Trainer Anfang lobte später: «Dieser Sieg gehört unseren fantastischen Fans, die uns trotz der Heimschwäche immer unterstützt haben.»
Dieser Erfolg könnte der Wendepunkt im Saisonendspurt sein. Die Mannschaft bewies Charakter und zeigte ihre wahre Qualität. Mit diesem leidenschaftlichen Auftritt kehrt das Selbstvertrauen zurück. Für den Aufstiegskampf in der 3. Liga ist dieser Heimsieg mehr als nur drei Punkte – er ist ein Befreiungsschlag für die Dresdner Fußballseele. Die schwarzgelbe Familie atmet auf.