Im Hexenkessel Rudolf-Harbig-Stadion bot sich den 30.200 Zuschauern gestern ein Fußballspektakel der Extraklasse. Dynamo Dresden und der Karlsruher SC trennten sich mit einem dramatischen 3:3, das die Emotionen hochkochen ließ. Die Schwarz-Gelben holten dabei einen 0:2-Rückstand auf und führten sogar kurzzeitig, ehe die Badener in der Nachspielzeit noch den Ausgleich erzielten. Bereits 16 Tore fielen in den letzten fünf Duellen dieser Teams – Offensivspektakel scheint garantiert.
Die Partie begann für Dresden denkbar ungünstig. Marvin Wanitzek brachte den KSC früh in Führung, Leon Jensen legte nach. „In der ersten Halbzeit haben wir komplett den Zugriff verloren», analysierte Dynamo-Coach Thomas Stamm selbstkritisch nach dem Spiel. Doch was dann folgte, zeigte den unbedingten Willen der Sachsen. Nach der Pause drehte die SGD auf, angetrieben von der lautstarken Unterstützung der Fans. Oliver Batista Meier verkürzte, Jakob Lewald traf zum Ausgleich, und Christoph Daferner sorgte für die zwischenzeitliche Führung.
Die Stimmung im Stadion kochte, als Daferner seinen Treffer vor der K-Block feierte. Ich konnte die Erschütterung auf der Pressetribüne spüren, als tausende Fans gleichzeitig in die Luft sprangen. „Die Energie der Fans hat uns zurück ins Spiel getragen», schwärmte Batista Meier. Doch die Freude währte nur kurz. In der Nachspielzeit traf David Herold zum 3:3-Endstand für den KSC.
Für beide Teams bleibt das Unentschieden letztlich ein zweischneidiges Schwert. Dresden beweist Comeback-Qualitäten, der KSC Nervenstärke bis zum Schlusspfiff. „Wir nehmen den Punkt mit, aber es wäre mehr drin gewesen», resümierte KSC-Trainer Christian Eichner. Mit diesem Kampfgeist dürften beide Mannschaften in der 2. Bundesliga noch für einige Überraschungen sorgen. Die Dynamo-Fans jedenfalls feierten ihre Mannschaft trotz des späten Ausgleichs wie Sieger.