Im Schatten des Großen Gartens brodelt es. Dynamo Dresden steht am Scheideweg einer entscheidenden Saisonphase. Die Mannschaft von Trainer Thomas Stamm zeigte in den Testspielen vielversprechende Ansätze, konnte jedoch nicht durchgehend überzeugen. Mit nur zwei Siegen aus fünf Vorbereitungsspielen deutet die Statistik auf Handlungsbedarf vor dem Drittliga-Auftakt hin.
Der Kader präsentiert sich in umgebautem Zustand. Neuzugang Jonas Sterner bewies bereits seine Torgefahr, während die Integration von Tony Menzel noch Zeit benötigt. Die Balance zwischen defensiver Stabilität und offensiver Durchschlagskraft bereitet Kopfzerbrechen. «Wir arbeiten intensiv an unseren Abläufen. Die Automatismen greifen noch nicht vollständig», erklärt Kapitän Stefan Kutschke nach dem jüngsten Testspiel. Die Schwarz-Gelben wirken im letzten Drittel oft ideenlos. Besonders das Flügelspiel lässt noch Wünsche offen.
Bemerkenswert ist die Stimmung im Trainingslager gewesen. Die Fans zeigten trotz durchwachsener Ergebnisse ungebrochene Unterstützung. Bei der Generalprobe gegen Heidenheim war die Atmosphäre elektrisierend, selbst als die taktischen Mängel sichtbar wurden. Ich beobachtete beim Abschlusstraining besonders intensive Standardsituationen. Stamm legte erkennbar Wert auf Präzision bei ruhenden Bällen.
Der Saisonstart gegen Sandhausen wird richtungsweisend sein. Die ersten Spiele entscheiden oft über die mentale Verfassung für die gesamte Hinrunde. Dynamo steht vor einer Bewährungsprobe, die über Aufstiegsambitionen oder Mittelmaß entscheiden könnte. Die schwarz-gelbe Seele sehnt sich nach Erfolg – ob die neuformierte Mannschaft liefern kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Die Antwort liegt auf dem heiligen Rasen des Rudolf-Harbig-Stadions.