Der Hamburger Verkehr kam am Wochenende komplett zum Erliegen. Rund 70.000 Fans strömten zum Ed Sheeran Konzert im Volksparkstadion, während parallel der bunte Schlagermove mit etwa 350.000 Besuchern durch St. Pauli zog. Die Folge: überfüllte Bahnen, Staus und frustrierte Hamburger.
«Es war absehbar, dass zwei Großveranstaltungen gleichzeitig die Stadt überfordern würden», erklärt Verkehrsexperte Michael Westhagemann. Die U-Bahnen waren so überfüllt, dass zeitweise keine weiteren Fahrgäste zusteigen konnten. Besonders auf den Linien U2 und U3 ging stundenlang fast nichts mehr. Auch im Straßenverkehr herrschte Stillstand. Familie Meier aus Barmbek brauchte über zwei Stunden für eine Strecke, die normalerweise 20 Minuten dauert. «Wir haben irgendwann aufgegeben und sind nach Hause gefahren», berichtet Anwohnerin Sabine Meier.
Die Verkehrsbehörde räumte Planungsfehler ein. «Die Abstimmung zwischen den Veranstaltern und der Stadt hätte besser laufen müssen», so Sprecher Thomas Reichert. Für die Zukunft sollen Großveranstaltungen besser koordiniert werden. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hatte zwar zusätzliche Bahnen eingesetzt, diese reichten aber bei weitem nicht aus. Die Polizei Hamburg verzeichnete ein erhöhtes Einsatzaufkommen, meldete aber keine größeren Zwischenfälle.
Für die kommenden Wochen sind weitere Großereignisse in Hamburg geplant. Bleibt zu hoffen, dass die Stadt aus dem Verkehrschaos vom Wochenende ihre Lehren zieht.