Die Morgenkälte kriecht in die Knochen, während ich am Bahnsteig stehe. Wieder einmal Verspätung. Die Deutsche Bahn steht unter Druck wie selten zuvor. Nun warnt Katrin Eder, Verkehrsministerin von Rheinland-Pfalz, vor weitreichenden Konsequenzen der geplanten Kürzungen im Bahnverkehr.
Der Sparkurs der Bundesregierung trifft das Flächenland besonders hart. Über 20 regionale Verbindungen könnten 2024 seltener oder gar nicht mehr fahren. Das betrifft vor allem ländliche Regionen, wo der Zug oft die einzige öffentliche Verbindung darstellt. «Diese Kürzungen konterkarieren alle Bemühungen für mehr klimafreundliche Mobilität», so Eder in ihrer Stellungnahme zur aktuellen Entwicklung.
Letzte Woche erlebte ich selbst die Auswirkungen in der Westpfalz. Eine ältere Dame mit Rollator wartete vergeblich auf ihren Anschlusszug. «Früher fuhr der stündlich, jetzt nur noch alle zwei Stunden», erklärte sie resigniert. Besonders bitter: Die Einsparungen treffen eine Region, die ohnehin unter Abwanderung leidet.
Die Pläne des Bundesverkehrsministeriums stehen in scharfem Kontrast zu den klimapolitischen Zielen. Während andere europäische Länder massiv in Schieneninfrastruktur investieren, droht Deutschland den Anschluss zu verlieren. Der öffentliche Verkehr als Rückgrat einer nachhaltigen Mobilität – in Rheinland-Pfalz könnte dieses Versprechen bald nur noch auf dem Papier existieren.