Der sommerliche Ausflug an den Strand endet für immer mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern im Krankenhaus. Das EHEC-Bakterium breitet sich aus und fordert bereits über 20 Erkrankungen in der Region. Die gefährlichen Darmkeime können schwere Komplikationen verursachen und treffen besonders Kinder hart.
Die Behörden sind alarmiert. Seit Anfang Juni wurden in mehreren Landkreisen Fälle gemeldet, vor allem im Raum Rostock. Der renommierte Virologe Prof. Klaus Stöhr mahnt zur Vorsicht: «EHEC-Infektionen sind tückisch, weil sie oft über kontaminierte Lebensmittel übertragen werden, die äußerlich einwandfrei aussehen.» Die Übertragungswege reichen von rohem Fleisch über ungewaschenes Gemüse bis hin zu verunreinigtem Wasser.
Erst letzte Woche traf ich eine Mutter am Ostseestrand, deren fünfjährige Tochter nach starken Bauchschmerzen und blutigem Durchfall ins Krankenhaus musste. Die Diagnose: EHEC-Infektion. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Besonders gefährlich wird es, wenn die Infektion zum hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) führt. Diese Komplikation kann Nierenversagen verursachen und lebensgefährlich werden.
Das Gesundheitsamt empfiehlt dringend gründliches Händewaschen nach Tierkontakt und vor jeder Mahlzeit. Lebensmittel sollten ausreichend erhitzt werden. Ein ausführlicher Verhaltenskodex wurde vom Landesgesundheitsamt veröffentlicht.
Während die Quelle des Ausbruchs noch gesucht wird, zeigt sich einmal mehr: Unsere vernetzte Lebensmittelkette kann schnell zur Gesundheitsgefahr werden. In Zeiten von Klimawandel und globalisiertem Handel werden solche Ausbrüche zur neuen Normalität, mit der wir leben lernen müssen.