An manchen Tagen kommt der Verkehr in Kellinghusens Innenstadt vollständig zum Erliegen. Besonders zur Rushhour stauen sich die Autos in den engen Straßen. Die Stadtvertretung hat nun einen Plan vorgelegt, der das Chaos eindämmen soll: Ein neues Einbahnstraßensystem soll den Verkehrsfluss verbessern und die Sicherheit erhöhen.
«Unsere historische Innenstadt wurde einfach nicht für das heutige Verkehrsaufkommen konzipiert», erklärt Bürgermeister Axel Pietsch. Besonders die Hauptstraße und die Brauerstraße sind neuralgische Punkte. Hier begegnen sich täglich über 8.000 Fahrzeuge auf engem Raum. Die geplante Umgestaltung sieht vor, die Hauptstraße stadteinwärts und die parallel verlaufende Brauerstraße stadtauswärts als Einbahnstraßen auszuweisen.
Ich selbst habe letzte Woche erlebt, wie ein Rettungswagen in der verstopften Hauptstraße festsaß. Fünf bange Minuten vergingen, bis er sich durch die Blechlawine kämpfen konnte. Solche Situationen sollen künftig verhindert werden.
Die Planungen stoßen nicht überall auf Gegenliebe. Einzelhändler fürchten um ihre Kundschaft. «Die Menschen wollen direkt vor dem Geschäft parken können», sagt Sabine Krüger vom Gewerbeverein. Tatsächlich sieht der Plan aber mehr Kurzzeitparkplätze vor als bisher.
Die Verkehrsberuhigung könnte Kellinghusen neues Leben einhauchen. Wo heute Autos dominieren, könnten morgen wieder Menschen flanieren. Der Umbau soll bereits im Frühjahr beginnen. Ob aus dem Plan eine Erfolgsgeschichte wird, hängt letztlich davon ab, ob die Kellinghusener bereit sind, alte Gewohnheiten zu überdenken.