Im Windschatten der Europameisterschaft 2024 treibt die DFL eine bedeutende Innovation für die kommende Bundesliga-Saison voran. Die einheitlichen Stadiondurchsagen, die bei der EM für klare Kommunikation sorgten, sollen ab August alle 36 Profiklubs der ersten und zweiten Liga übernehmen. Bereits bei 27 Vereinen laufen die technischen Vorbereitungen. Die durchschnittliche Verständlichkeit der Durchsagen lag laut DFL-Erhebung bislang bei nur 64 Prozent.
Im Mittelpunkt steht ein standardisiertes Soundsystem, das von Kiel bis München identische Lautstärke und Klangqualität garantieren soll. «Die EM hat gezeigt, dass professionelle Kommunikation zum Gesamterlebnis gehört», erklärt Bundesliga-Vorstand Marc Lenz. «Wir wollen, dass jeder Fan – egal ob acht oder achtzig – jede Information klar versteht.» Besonders bei Torüberprüfungen und Sicherheitshinweisen hatte es in der Vergangenheit häufig Verständnisprobleme gegeben.
Der FC Bayern testete das System bereits beim Saisonfinale. «Die Resonanz war überwältigend positiv», berichtet Stadionmanager Franz Winterkorn. «Selbst im vollbesetzten Block Süd war jedes Wort verständlich.» Die Technologie ermöglicht zudem mehrsprachige Ansagen – ein wichtiger Schritt für die internationale Fanbasis. Kritik kommt allerdings von Traditionsvereinen wie dem 1. FC Köln, die den «lokalen Charakter» ihrer Ansagen bewahren möchten.
Die Stadiondurchsagen sind Teil eines größeren DFL-Digitalisierungsprojekts für 2025. In Zeiten wachsender Konkurrenz durch andere Unterhaltungsangebote setzt die Liga auf verbesserte Stadionerlebnisse. Wenn im August der Ball wieder rollt, werden die Fans eine neue akustische Dimension erleben. Die Frage bleibt: Wird die bessere Verständlichkeit auch bei kontroverser Schiedsrichterentscheidung für mehr Akzeptanz sorgen?