Die Eisbären Berlin erlebten gestern Abend eine herbe 2:4-Niederlage gegen die Grizzlys Wolfsburg. Nationalspieler Lean Bergmann konnte seine Frustration kaum verbergen und fand deutliche Worte. «So können wir einfach nicht auftreten. Das war ein Witz», sagte der sichtlich aufgebrachte Stürmer im Interview nach dem Spiel in der Mercedes-Benz Arena.
Die Hauptstädter zeigten vor 14.200 Zuschauern eine enttäuschende Leistung, besonders im zweiten Drittel. Trainer Serge Aubin wirkte ratlos an der Bande. Die Wolfsburger nutzten die Schwächen der Berliner eiskalt aus und lagen zeitweise mit drei Toren vorn. Bergmann kritisierte vor allem die mangelnde Intensität seiner Mannschaft: «Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. So gewinnt man in dieser Liga kein Spiel.» Besonders die Defensivarbeit ließ zu wünschen übrig.
Als langjähriger Beobachter der Eisbären fällt auf, dass solch emotionale Ausbrüche selten vorkommen. Die Berliner Eishockey-Kultur steht normalerweise für Zusammenhalt auch in schwierigen Phasen. Die Stimmung in der Kabine soll angespannt gewesen sein.
Die Niederlage wirft die Eisbären im Kampf um die Playoff-Plätze zurück. Am Freitag gegen München muss eine Reaktion her. Wie Bergmann betonte: «Jetzt zeigt sich, was für Charaktere in dieser Mannschaft stecken.» Die kommenden Wochen werden für die Berliner richtungsweisend sein.