Der Konflikt an der Elbchaussee spitzt sich zu. Seit Montag ist der Radweg zwischen Baron-Voght-Straße und Manteuffelstraße für zwei Wochen gesperrt. Die Folge: Hunderte Radfahrer nutzen nun die Fahrbahn, was den ohnehin stockenden Verkehr zusätzlich belastet. Nach Angaben der Verkehrsbehörde sind täglich über 800 Radfahrer auf diesem Abschnitt unterwegs.
Die Sperrung wurde wegen dringender Bauarbeiten an Wasserleitungen nötig. Eine Umleitung für Radfahrer wurde zwar ausgeschildert, führt jedoch über steile Nebenstraßen. «Die vorgeschlagene Route ist für Pendler völlig unpraktisch», erklärt Anna Meier vom ADFC Hamburg. Viele Radfahrer bevorzugen daher die direkte Route auf der Straße, was ihr gutes Recht sei. Die Polizei bestätigt, dass Radfahrer bei gesperrtem Radweg die Fahrbahn nutzen dürfen.
Bei meinem Lokaltermin am Dienstagmorgen bildeten sich lange Autoschlangen. Einige Autofahrer reagierten mit Hupen und riskanten Überholmanövern. Der Bezirk Altona prüft nun kurzfristige Lösungen. «Wir arbeiten an einem temporären Radstreifen auf der Fahrbahn», versichert Bezirksamtsleiter Dr. Stefanie von Berg.
Die Situation zeigt einmal mehr die Herausforderungen der Verkehrswende in Hamburg. Eine langfristige Lösung für die beliebte Pendlerstrecke ist dringend nötig. Bis dahin heißt es: Mehr Rücksichtnahme von allen Verkehrsteilnehmern.