Unter dem Flutlicht der ausverkauften Ursapharm-Arena war die Luft zum Schneiden. Die SV Elversberg, einst bescheidener Dorfklub, demütigte den großen 1. FC Köln mit einem beeindruckenden 3:1. Für die Saarländer ist es der vierte Sieg in Folge. Die Kölner müssen ihren Aufstiegsträumen vorerst einen Dämpfer versetzen.
Die Hausherren spielten wie im Rausch. Bereits nach acht Minuten brachte Neuzugang Malik Tillman die Elversberger in Führung. Der 22-jährige US-Nationalspieler tanzte durch die Kölner Abwehr wie durch Verkehrshütchen. «Wir sind derzeit in einem Flow, der uns selbst überrascht», gestand SVE-Trainer Horst Steffen nach dem Spiel. Die Dominanz der ersten Halbzeit mündete in zwei weiteren Treffern durch Robin Fellhauer und Luca Schnellbacher.
Der Effzeh wirkte überfordert. Kölns Routinier Mark Uth fand klare Worte: «Das war ein kollektiver Blackout. So dürfen wir uns nicht präsentieren, wenn wir aufsteigen wollen.» Erst in der Nachspielzeit gelang Florian Kainz der Ehrentreffer. Die Atmosphäre im Stadion kochte. Fans aus dem 13.000-Einwohner-Ort feierten jeden Zweikampfgewinn wie einen Treffer.
Für Elversberg bedeutet dieser Sieg mehr als nur drei Punkte. Mit nun 52 Zählern haben sie erstmals die Aufstiegsränge im Blick. Der 1. FC Köln bleibt mit 58 Punkten Tabellenzweiter. Drei Spieltage vor Schluss ist der Aufstiegskampf wieder völlig offen. Die kleinen Fußballwunder sind manchmal die schönsten. In Elversberg lebt einer gerade in Echtzeit.