Beben in Elversberg: Trainerfrage wirft Schatten auf Aufstiegstraum
Im Schatten der historischen Aufstiegschance rumort es bei der SV Elversberg. Während die Saarländer vor dem möglicherweise entscheidenden Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden stehen, verdichten sich die Gerüchte um einen Trainerwechsel. Die Atmosphäre an der Kaiserlinde ist spürbar angespannt. Nach 33 Spieltagen und einer beeindruckenden Punkteausbeute von 63 Zählern steht das Team vor dem erstmaligen Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Cheftrainer Horst Steffen, der die Mannschaft seit 2018 betreut, wirkte beim Abschlusstraining ungewöhnlich nachdenklich. «Wir konzentrieren uns ausschließlich auf das Sportliche. Alles andere kommt danach», erklärte er knapp auf Nachfragen. Die Vereinsführung schweigt bislang zu den Spekulationen. Beobachter berichten von intensiven Gesprächen zwischen Sportvorstand Ole Book und potenziellen Kandidaten für die neue Saison.
Die taktische Handschrift Steffens war entscheidend für den Höhenflug. Seine offensive Spielphilosophie brachte Elversberg 67 Tore ein – Ligabestwert. Dennoch soll die Vereinsführung für den Fall des Aufstiegs über einen kompletten Neuaufbau nachdenken. «Die zweite Liga ist ein anderes Pflaster», flüsterte mir ein Vereinsinsider beim Kaffee in der Geschäftsstelle zu.
Der mögliche Umbruch könnte mehr als nur die Trainerposition betreffen. Die Zukunft von Leistungsträgern wie Schnellbacher und Rochelt steht ebenfalls zur Diskussion. Während die Fans vom zweiten Aufstieg in Folge träumen, arbeitet der Verein offenbar bereits intensiv an Zukunftsszenarien. Der Fußball schreibt manchmal die merkwürdigsten Geschichten – genau deshalb lieben wir ihn.