In Berlins Südosten sorgte ein ungewöhnlicher Besucher für Aufsehen: Ein Polarfuchs wurde nach tagelanger Suche in Johannisthal eingefangen. Das weiße Tier mit den dunklen Knopfaugen war bereits seit letzter Woche in verschiedenen Stadtteilen gesichtet worden. Laut Tierschutzbehörde wurden allein am Wochenende über 30 Hinweise aus der Bevölkerung gemeldet.
Der Fuchs, vermutlich ein entlaufenes Haustier, konnte am Montag von Mitarbeitern des Tierheims mit einer speziellen Lebendfalle gesichert werden. «Solche exotischen Wildtiere haben in Privathaltung nichts verloren«, betont Tierheimleiter Marek Hildebrand. «Der Fuchs war zwar erstaunlich zutraulich, aber eindeutig gestresst von seiner Zeit in der Großstadt.» Die Haltung von Polarfüchsen ist in Deutschland zwar nicht grundsätzlich verboten, unterliegt jedoch strengen Auflagen, die selten erfüllt werden können.
Anwohner Julian Meyer beobachtete den Fuchs in seinem Garten: «Er sah gar nicht scheu aus, fast wie ein weißer Hund. Trotzdem war klar, dass er hier nicht hingehört.» Nach einer tierärztlichen Untersuchung kam der Polarfuchs vorerst ins Tierheim Berlin. Dort erholt er sich nun von seinem Stadtabenteuer.
Das Tier zeigt sich bei guter Gesundheit, trägt jedoch weder Chip noch andere Kennzeichnungen. Sollte sich kein rechtmäßiger Besitzer melden, wird eine Unterbringung in einer fachkundigen Einrichtung angestrebt. Für die Berliner bleibt der weiße Fuchs eine ungewöhnliche Erinnerung an einen ganz besonderen Stadtbewohner auf Zeit.