Die Essener blicken heute Nacht nach oben: Der sogenannte «Erdbeermond» zeigt sich in voller Pracht am Himmel. Dieses besondere Naturschauspiel ist der erste Vollmond des Sommers und erhielt seinen Namen von indigenen Völkern Nordamerikas, die damit die Erdbeer-Erntezeit verbanden. Laut Wetterexperten sind die Sichtbedingungen in Essen ab etwa 22 Uhr besonders günstig.
Der Erdbeermond erscheint oft in einem rötlichen Farbton, was jedoch nicht an Erdbeeren liegt. «Die Färbung entsteht durch atmosphärische Streuung, besonders wenn der Mond tief am Horizont steht», erklärt Dr. Michael Weber vom Planetarium Essen. Besonders gute Beobachtungspunkte sind der Baldeneysee und die Höhen des Stadtwalds, wo Lichtverschmutzung weniger stört. Die Volkssternwarte an der Grugastraße öffnet ausnahmsweise ihre Türen für interessierte Himmelsgucker.
Bei meinem Spaziergang durch die Innenstadt heute Nachmittag sprachen bereits viele Essener über das Ereignis. Mehrere Cafés und Restaurants im Südviertel bieten sogar spezielle «Mondschein-Menüs» an.
Der Erdbeermond verbindet die Essener Bevölkerung für eine Nacht durch ein gemeinsames Naturerlebnis. Die nächste Gelegenheit für ein ähnliches Phänomen wird erst im Juli mit dem «Supermond» kommen. Wer heute die Chance verpasst, verschenkt einen magischen Moment unter unserem Essener Nachthimmel.