Die Generalsanierung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg sorgt ab nächster Woche für massive Änderungen im Reiseverkehr. Täglich nutzen über 20.000 Pendler und Reisende diese wichtige Nord-Süd-Verbindung, die nun für drei Monate komplett gesperrt wird. Die Deutsche Bahn hat heute ihr erweitertes Ersatzverkehrskonzept vorgestellt.
«Wir verdoppeln die Buskapazitäten zwischen den Hauptbahnhöfen», erklärte Bahnsprecherin Melanie Weber bei der Pressekonferenz in Berlin. Statt der ursprünglich geplanten 50 Busse werden nun 120 Fahrzeuge eingesetzt. Zusätzlich fahren Expresszüge über Umwege, was die Reisezeit um etwa 45 Minuten verlängert. An den Wochenenden sind weitere Sonderzüge geplant.
Ich war gestern am Hamburger Hauptbahnhof, wo bereits die neuen Informationsstände aufgebaut werden. Die Stimmung unter den Pendlern ist angespannt. Viele befürchten Chaos in den ersten Tagen. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert die kurzfristigen Änderungen: «Die Informationspolitik kommt zu spät und ist unzureichend.»
Die Sanierungsarbeiten sollen den Streckenabschnitt für die nächsten Jahrzehnte fit machen. Besonders die marode Brückeninfrastruktur wird erneuert. Der Verkehrsclub Deutschland hat eine Hilfeseite für betroffene Reisende eingerichtet. Nach Abschluss der Bauarbeiten verspricht die Bahn schnellere Verbindungen und weniger störungsanfällige Gleise. Ob das den aktuellen Frust der Reisenden ausgleichen wird, bleibt abzuwarten.