Vom Regen direkt in die Druckkammer – Erzgebirge Aue trifft heute im Erzgebirgsstadion auf die Löwen aus München. Nach vier sieglosen Spielen in Folge wächst die Anspannung im Schacht spürbar. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Nur ein Sieg aus den letzten sieben Partien lässt die Veilchen auf Platz 13 der Tabelle verharren. Nur fünf Punkte trennen Aue vom Abstiegsrang.
Im Flutlicht des Erzgebirgsstadions braucht es heute mehr als nur kämpferischen Einsatz. Trainer Jens Härtel steht zunehmend in der Kritik, seine taktische Ausrichtung wirkt oft zu defensiv. «Wir müssen endlich wieder die Grundtugenden auf den Platz bringen», forderte Kapitän Martin Männel nach der jüngsten Niederlage gegen Mannheim. Die Defensive steht mit 39 Gegentoren solide, aber offensiv hapert es gewaltig. Nur 26 erzielte Treffer sprechen eine deutliche Sprache. Besonders auffällig: Die fehlende Durchschlagskraft im letzten Drittel. Als ich vergangenes Wochenende im Stadion war, fehlte spürbar die Verbindung zwischen Mittelfeld und Angriff. Die Stimmung auf den Rängen kippt langsam, aus anfänglicher Geduld wird zunehmend Frustration.
1860 München kommt mit eigenen Sorgen ins Erzgebirge. Die Löwen stehen nur einen Platz über Aue und kämpfen ebenfalls um wichtige Punkte gegen den Abstieg. Für beide Teams ist diese Partie ein klassisches «Sechs-Punkte-Spiel». Der Sieger kann durchatmen, für den Verlierer wird die Luft dünner. Die Veilchen brauchen dringend ein Erfolgserlebnis, um die Negativspirale zu durchbrechen. Die Frage bleibt: Kann Härtel den Schalter noch umlegen oder wird die Luft für ihn immer dünner?