Die Situation am Münchner Hauptbahnhof eskalierte gestern Abend bei einer Routinekontrolle der Bundespolizei. Fünf Personen wurden verletzt, darunter drei Polizeibeamte. Nach Angaben der Polizei wollten Beamte gegen 21:30 Uhr einen 33-jährigen Mann kontrollieren, als die Situation außer Kontrolle geriet. Im Vorjahr registrierte die Polizei über 200 Zwischenfälle im Bahnhofsumfeld.
Der Tatverdächtige, ein Mann aus dem Landkreis Freising, reagierte aggressiv auf die Kontrolle und griff die Beamten unvermittelt an. Umstehende Personen mischten sich ein, wodurch die Lage schnell unübersichtlich wurde. «Wir erleben leider immer häufiger, dass Polizeikontrollen auf Widerstand stoßen», erklärt Polizeisprecher Michael Konrad. Die herbeigerufenen Verstärkungskräfte konnten die Situation erst nach etwa 20 Minuten beruhigen. Ein Video des Vorfalls kursiert bereits in sozialen Medien und sorgt für hitzige Diskussionen. Als regelmäßige Bahnhofsnutzerin beobachte ich seit Monaten die angespannte Atmosphäre in diesem Bereich der Stadt.
Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheitslage am Hauptbahnhof auf. Die Stadt München will nun das Sicherheitskonzept überprüfen. Bürgermeisterin Verena Weber kündigte für kommende Woche ein Treffen mit Vertretern der Polizei und DB-Sicherheit an. Die Herausforderungen rund um den Bahnhof bleiben ein Dauerthema für unsere Stadtgesellschaft.