Die blaue Euro-Skulptur vor der ehemaligen Europäischen Zentralbank in Frankfurt bleibt erhalten. Nach monatelanger Unsicherheit gibt es nun eine dauerhafte Lösung für das bekannte Wahrzeichen am Willy-Brandt-Platz. Die Skulptur, die seit 2001 das Frankfurter Stadtbild prägt, wurde von einer neuen Trägerschaft übernommen.
«Dieses Symbol für Frankfurt und die europäische Einheit gehört einfach zu unserer Stadt», erklärt Oberbürgermeister Mike Josef bei der Bekanntgabe der Entscheidung. «Viele Frankfurterinnen und Frankfurter haben sich für den Erhalt eingesetzt. Das zeigt, wie sehr dieses Kunstwerk Teil unserer Identität geworden ist.»
Finanziert wird der Erhalt durch ein Konsortium aus lokalen Unternehmen und der Stadt Frankfurt. Die jährlichen Unterhaltskosten von etwa 200.000 Euro werden gemeinsam getragen. Zu den Kosten gehören regelmäßige Wartungsarbeiten, Beleuchtung und Reparaturen an der zwölf Meter hohen Stahlkonstruktion.
Die Skulptur des Künstlers Ottmar Hörl war ursprünglich als temporäres Kunstwerk gedacht. Durch ihre markante Erscheinung und den Standort vor der damaligen EZB wurde sie schnell zum beliebten Fotomotiv für Touristen und zum Symbol für Frankfurts Rolle als Finanzmetropole.
«Es gab Zeiten, da standen täglich Hunderte Menschen vor der Skulptur und haben Fotos gemacht», erinnert sich Petra Müller, die seit 15 Jahren im nahegelegenen Café arbeitet. «Sie ist für viele Besucher genauso wichtig wie der Römer oder der Dom.»
Im vergangenen Jahr hatte der bisherige Betreiber angekündigt, die Finanzierung nicht mehr stemmen zu können. Daraufhin formierte sich eine Bürgerinitiative, die für den Erhalt kämpfte. Über 15.000 Unterschriften wurden gesammelt.
Die neue Trägerschaft plant nun auch eine digitale Erweiterung des Kunstwerks. Eine App soll Besuchern Informationen zur Geschichte der europäischen Währungsunion und zu Frankfurts Bedeutung als Finanzstandort vermitteln. Zusätzlich sind kulturelle Veranstaltungen rund um die Skulptur geplant.
«Die Euro-Skulptur ist mehr als ein Kunstwerk – sie steht für die europäische Idee und für Frankfurts internationale Bedeutung», betont Kulturdezernentin Ina Hartwig. «Ihr Erhalt ist ein wichtiges Signal, besonders in Zeiten, in denen der europäische Gedanke unter Druck steht.»
Nach der Sanierung, die im Frühjahr 2024 beginnen soll, wird die Skulptur in neuem Glanz erstrahlen. Die charakteristische blaue Farbe bleibt erhalten, die Beleuchtung wird auf energiesparende LED-Technik umgestellt.
Für viele Frankfurter ist die Entscheidung eine Erleichterung. «Ich kann mir den Platz ohne das Euro-Zeichen gar nicht vorstellen», sagt Anwohner Klaus Berger. «Es gehört einfach zu Frankfurt wie die Skyline und der grüne Gürtel.»