Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat gestern in einer großangelegten Razzia einen ehemaligen Formel-1-Fahrer verhaftet. Sechs weitere Verdächtige wurden in Baden-Württemberg festgenommen. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden stehen alle Beschuldigten im Verdacht, Teil eines illegalen Finanzierungsnetzwerks zu sein, das mindestens 15 Millionen Euro gewaschen haben soll.
«Wir ermitteln seit über einem Jahr in diesem komplexen Fall», erklärte Oberstaatsanwältin Claudia Weber. Die Beschuldigten sollen über mehrere Scheinfirmen Gelder aus dubioser Quelle in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust haben. Besonders auffällig: Der Ex-Rennfahrer nutzte offenbar seine internationalen Kontakte, um Geldflüsse zu verschleiern. Bei meinem Besuch am Tatort waren noch Polizeikräfte mit der Sicherstellung von Beweismitteln beschäftigt.
Die Durchsuchungen fanden an insgesamt 18 Objekten statt, darunter Villen im noblen Stuttgarter Stadtteil Degerloch und Geschäftsräume in der Innenstadt. Die Beschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft in der JVA Stuttgart-Stammheim.
Der Fall zeigt, wie die Sportwelt manchmal als Deckmantel für kriminelle Machenschaften dienen kann. Die Ermittlungen werden noch Monate dauern, doch die Staatsanwaltschaft spricht bereits von einem «bedeutenden Schlag gegen die organisierte Finanzkriminalität im Südwesten«.