Die Essener Stadtverwaltung hat gestern eine dringende Hitzewarnung für die kommenden Tage ausgesprochen. Mit erwarteten Temperaturen von bis zu 36 Grad wird die Ruhrgebietsmetropole zur Hitzeinsel. Das Gesundheitsamt verzeichnete im letzten Hitzesommer rund 40 Prozent mehr hitzebedingte Notfälle bei älteren Menschen.
„Wir appellieren besonders an die Nachbarschaftshilfe», erklärt Gesundheitsdezernent Peter Renzel. „Schauen Sie nach alleinstehenden Senioren in Ihrer Umgebung.» Die Stadt hat 15 öffentliche Trinkbrunnen aktiviert und kühle Aufenthaltsorte in Bibliotheken und Einkaufszentren eingerichtet. In den Grugapark wurden zusätzliche Schattenplätze geschaffen.
Die typisch dichte Bebauung im Nordviertel verstärkt die Hitzebelastung merklich. Als gebürtige Essenerin weiß ich, wie stickig es in den engen Straßenzügen werden kann. Das Umweltamt bietet kostenlose Beratungen zur Wohnungskühlung an. Ein Experte des Deutschen Wetterdienstes warnt: „Diese Hitzeperioden werden durch den Klimawandel häufiger und intensiver.»
Die Maßnahmen sollen bis mindestens Freitag gelten. Bürger können aktuelle Informationen über die städtische Wetter-App abrufen. Die Hitzewarnung erinnert uns eindringlich daran, dass Klimaanpassung längst kein abstraktes Thema mehr ist – sondern alltägliche Realität in unserer Stadt.