In Hamburg steigt die Zahl der Unfälle mit Fahrerflucht besorgniserregend an. Laut aktueller Polizeistatistik wurden im vergangenen Jahr über 7.800 Fälle registriert, bei denen Unfallverursacher einfach davonfuhren. Das entspricht etwa 21 Vorfällen täglich in unserer Hansestadt.
Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen. Besonders betroffen sind die Stadtteile St. Pauli und Ottensen, wo enge Parkplatzsituationen das Problem verschärfen. «Viele Unfälle passieren beim Ein- oder Ausparken, wenn Fahrer fremde Fahrzeuge beschädigen und dann wegfahren», erklärt Polizeisprecher Florian Schmitt. Die Aufklärungsquote liegt bei nur 42 Prozent.
Auf dem Jungfernstieg und der Reeperbahn kommt es besonders häufig zu solchen Vorfällen. Als ich gestern durch die Schanze fuhr, konnte ich selbst beobachten, wie ein Autofahrer einen geparkten Wagen touchierte und ungerührt weiterfuhr.
Die Strafen für Fahrerflucht sind empfindlich. Je nach Schwere drohen Geldstrafen bis zu 3.000 Euro, Führerscheinentzug oder sogar Freiheitsstrafen. Der ADAC Hamburg bietet dazu regelmäßig Informationsveranstaltungen an.
Die Polizei Hamburg plant nun verstärkte Kontrollen in den Problembezirken. Zudem sollen mehr Verkehrskameras installiert werden. Für betroffene Hamburger bleibt oft nur der Ärger – und die Hoffnung auf aufmerksame Zeugen, die sich das Kennzeichen notieren.