In Berlin haben sich am Sonntag mehr als 20.000 Radfahrende versammelt, um für sichere Fahrradwege zu demonstrieren. Die jährliche «Sternfahrt» führte aus verschiedenen Stadtteilen zum Großen Stern im Tiergarten. Laut Polizeiangaben verlief die Veranstaltung weitgehend störungsfrei, trotz zeitweiser Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt.
«Wir brauchen endlich ein zusammenhängendes Radwegenetz, das diesen Namen auch verdient», betonte Susanne Graalmann vom ADFC Berlin. Die Demonstration forderte konkrete Maßnahmen wie geschützte Radspuren und sichere Kreuzungen in allen Bezirken. Besonders auf Hauptverkehrsstraßen fehlt es an sicherer Infrastruktur, wie ich selbst täglich auf meinem Arbeitsweg erlebe. Der Berliner Senat hat zwar Verbesserungen im Mobilitätsgesetz verankert, die Umsetzung bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück. Familien mit Kindern bildeten einen großen Teil der Demonstrierenden – ein deutliches Zeichen, dass sichere Radwege für alle Altersgruppen wichtig sind. Auch Seniorenverbände unterstützten die Aktion.
Die Organisatoren kündigten weitere Aktionen an, sollte die Verkehrsverwaltung nicht schneller handeln. Das Thema Verkehrssicherheit bleibt in Berlin brisant – die steigenden Unfallzahlen mit Radfahrenden sprechen eine deutliche Sprache. Für eine lebenswerte Stadt braucht es mutige Entscheidungen statt halbherziger Kompromisse.