Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat Essen im aktuellen Fahrradklimatest 2023 ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Die Ruhrgebietsmetropole landete unter 26 Großstädten auf dem vorletzten Platz. Nur 3,9 von 6 möglichen Punkten erreichte die Stadt, wobei 1 die beste und 6 die schlechteste Bewertung darstellt.
«Essen bleibt eine fahrradunfreundliche Stadt», erklärt Jörg Brinkmann vom ADFC Essen. Die Ergebnisse überraschen nicht, wer regelmäßig durch die Innenstadt radelt. Besonders die mangelhafte Radwegeführung an Baustellen und das fehlende Sicherheitsgefühl wurden kritisiert. Als ich letzte Woche die Rüttenscheider Straße entlangfuhr, musste ich selbst mehrfach zwischen parkenden Autos ausweichen.
Auffällig ist auch die schlechte Bewertung der Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit nur 4,5 Punkten zeigt sich hier großer Verbesserungsbedarf. Die Stadt Essen will nun reagieren. Mobilitätsdezernent Florian Fuchs verspricht: «Wir nehmen die Ergebnisse ernst und werden unser Radwegenetz weiter ausbauen.»
Während andere Städte wie Bremen (2,8) oder Karlsruhe (3,0) deutlich besser abschneiden, bleibt Essen Problemzone für Radfahrer. Bis zur nächsten Erhebung 2026 will die Stadt ihre Radinfrastruktur verbessern. Ob das gelingt, wird sich zeigen – die Essener Radfahrer bleiben skeptisch.