Betrüger haben in Berlin und Brandenburg über 100 Senioren mit wertlosen Faksimiles betrogen. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen vier Männer im Alter von 31 bis 42 Jahren, die durch die Masche rund 1,2 Millionen Euro erbeuteten. Die Opfer, überwiegend ältere Menschen über 75 Jahre, wurden gezielt mit Telefonanrufen angesprochen.
Die Beschuldigten gaben vor, hochwertige Nachdrucke von wertvollen Büchern zu verkaufen. «Die Täter haben das Vertrauen älterer Menschen schamlos ausgenutzt», erklärt Oberstaatsanwältin Barbara Schmidt. Die Betrüger überzeugten ihre Opfer, dass die Faksimiles eine sichere Geldanlage seien und im Wert steigen würden. Tatsächlich waren die verkauften Exemplare nahezu wertlos. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei Bargeld und Luxusartikel im Wert von etwa 400.000 Euro. Besonders perfide: Die Täter führten Listen mit Namen potenzieller Opfer und notierten deren finanzielle Verhältnisse.
Der Prozess beginnt voraussichtlich im Herbst vor dem Landgericht Berlin. Den Angeklagten drohen bei Verurteilung mehrjährige Haftstrafen. Die Polizei rät Angehörigen, ältere Familienmitglieder vor solchen Betrugsmaschen zu warnen. Was mich bei meinen Recherchen besonders betroffen macht: Viele Opfer schämen sich und melden solche Vorfälle gar nicht erst.