Der Schrecken aller Autofahrer begegnete uns gestern auf der A535 bei Wülfrath – ein Falschfahrer. Ein 86-jähriger Mann aus Velbert war in die falsche Richtung aufgefahren und kollidierte frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Die Bilder vom Unfallort sprechen Bände: zertrümmerte Karosserien, Glassplitter auf der Fahrbahn, hektische Rettungskräfte.
Der Senior wurde bei dem Zusammenprall schwer verletzt und musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Der andere Fahrer, ein 57-Jähriger, erlitt leichtere Verletzungen. «Solche Unfälle sind besonders tückisch, weil die Aufprallgeschwindigkeit extrem hoch ist», erklärte mir ein Sprecher der Autobahnpolizei. «Bei Frontalzusammenstößen addieren sich die Geschwindigkeiten beider Fahrzeuge.»
Auf meinem Weg zur Redaktion heute Morgen fuhr ich an der Unfallstelle vorbei. Die Spuren waren noch zu sehen. Es ließ mich nachdenken. Vor zwei Jahren hatte meine eigene Großmutter ihren Führerschein freiwillig abgegeben. «Irgendwann muss man ehrlich zu sich selbst sein», sagte sie damals. Eine weise Entscheidung.
Die A535 musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Warum der 86-Jährige in die falsche Richtung fuhr, ist noch unklar. Fälle wie diese werfen unbequeme Fragen auf: Wie lange ist man fahrtauglich? Brauchen wir regelmäßige Tests für Senioren? Die Antworten sind nicht einfach, aber die Diskussion ist notwendig – für die Sicherheit aller.