Hamburgs Stadtkasse klingelt: 9,25 Millionen Euro brachten Bußgelder für Falschparker im Jahr 2023 ein. Ein Anstieg von über drei Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr zeigt die verschärfte Kontrolle durch Polizei und Ordnungsamt auf Hamburgs Straßen.
Der Senat erklärt den deutlichen Anstieg mit einer «generellen Zunahme von Verstößen». Besonders betroffen: die Innenstadt und St. Pauli, wo Parkplätze ohnehin Mangelware sind. «Die Stadt optimiert hier ihre Einnahmequellen auf dem Rücken der Autofahrer», kritisiert Richard Seelmaecker, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Der rot-grüne Senat schaffe zu wenig Parkraum und kassiere dann ab.
Die Polizei widerspricht: «Wir sprechen hier von Ordnungswidrigkeiten, die den Verkehrsfluss behindern oder sogar gefährden», betont Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Als Anwohnerin im Portugiesenviertel erlebe ich selbst täglich, wie Lieferdienste und Kurzparker Radwege blockieren.
Der ADAC Hamburg rät Verkehrsteilnehmern zur Besonnenheit. Wer auf ordnungsgemäßen Parkflächen parkt, umgeht teure Knöllchen. Für die Zukunft plant Hamburg weitere digitale Parkraumbewirtschaftung. Die Debatte um Hamburgs Verkehrspolitik bleibt jedoch hitzig – zwischen notwendiger Ordnung und dem Vorwurf der Abzocke liegt oft nur die Breite eines Strafzettels.