Der Moment, als die Polizei ein gesamtes Wohnviertel in Heiligenhaus abriegelte, hat mich aufhorchen lassen. Eine Massenschlägerei zwischen zwei Großfamilien eskalierte am Sonntagabend derart, dass mehr als 100 Polizisten eingreifen mussten. Solche Szenen kennt man sonst nur aus Filmen – doch dieses Mal spielten sie sich mitten in einer beschaulichen Stadt im Kreis Mettmann ab.
Die Auseinandersetzung begann gegen 18 Uhr in einem Mehrfamilienhaus an der Rhönstraße. Was als Streit zwischen zwei Familien anfing, weitete sich rasch aus. «Die Situation drohte zu eskalieren, als immer mehr Personen hinzukamen und sich gegenseitig attackierten», erklärte ein Polizeisprecher. Die herbeigerufenen Beamten sahen sich schnell einer unübersichtlichen Lage gegenüber. Mehrere Einsatzkräfte wurden bei dem Versuch, die Streitenden zu trennen, selbst verletzt.
Ich erinnere mich an eine ähnliche Situation vor einigen Jahren in Düsseldorf, wo ich einen Polizeieinsatz beobachtete. Auch damals war die Anspannung förmlich greifbar. In Heiligenhaus wurden letztlich vier Personen festgenommen und fünf weitere leicht verletzt. Die Polizei musste bis tief in die Nacht Präsenz zeigen, um weitere Ausschreitungen zu verhindern.
Was als familiärer Konflikt begann, entwickelte sich zu einem Großeinsatz, der ein ganzes Viertel in Atem hielt. Solche Vorfälle zeigen, wie schnell aus persönlichen Fehden öffentliche Sicherheitsprobleme werden können. Die genauen Hintergründe des Streits werden noch ermittelt – doch die Spuren dieser Nacht werden im Gedächtnis der Anwohner noch lange bleiben.