Die Straßen rund um die Münchner Allianz Arena glichen gestern Abend einem Schlachtfeld. Nach dem knappen 1:2 des FC Bayern gegen Real Madrid randalierte eine Gruppe von etwa 300 Fans. Rund 30 Fahrzeuge wurden beschädigt, zahlreiche Graffitis hinterließen unschöne Spuren im Stadtbild. Die Polizei beziffert den Schaden auf mindestens 50.000 Euro.
Anwohner im Münchner Norden zeigten sich schockiert. «So etwas haben wir hier noch nie erlebt, selbst nach wichtigen Spielen nicht», berichtet Maria Huber, die seit 15 Jahren nahe der Arena wohnt. Die Randalierer zogen nach Spielende stadteinwärts, zerstörten Autospiegel und besprühten Hauswände mit Parolen. Besonders betroffen waren die Bereiche um Fröttmaning und die Ingolstädter Straße. Die Münchner Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, konnte aber nicht alle Ausschreitungen verhindern. Das Kommissariat für Sportgewalt hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Vorfälle werfen ein schlechtes Licht auf die sonst friedliche Fankultur in München. Der FC Bayern distanzierte sich umgehend von den Krawallen. Vereinssprecher Klaus Weber kündigte an: «Wir werden bei der Identifizierung der Täter helfen und Stadionverbote aussprechen.» Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren, doch die Narben im Stadtbild werden noch länger sichtbar bleiben.