In Berlin-Mitte wurde das Café LAP Coffee erneut Ziel eines Farbanschlags. Unbekannte besprühten in der Nacht zum Dienstag die Fassade des Lokals in der Torstraße mit roter Farbe. Es ist bereits der vierte Vorfall dieser Art seit März. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung mit politischem Hintergrund.
Die Angriffe richten sich vermutlich gegen den Besitzer des Cafés, den israelischen Geschäftsmann Avi Jakobov. «Solche Anschläge verunsichern nicht nur uns, sondern die gesamte Nachbarschaft», erklärte eine Mitarbeiterin gegenüber unserer Zeitung. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, da ein antisemitisches Motiv nicht ausgeschlossen werden kann. Besonders auffällig: Die Vorfälle häufen sich seit dem Beginn des Gaza-Kriegs.
Die Berliner Gastronomieszene zeigt sich solidarisch. Mehrere Cafébetreiber aus dem Kiez haben Unterstützung angeboten. Die Reinigungskosten belaufen sich mittlerweile auf mehrere tausend Euro. Beim Gang durch die Torstraße sieht man noch immer Farbreste an der Fassade – ein stiller Zeuge der nächtlichen Attacke.
Die Polizei verstärkt nun ihre Präsenz in der Gegend. Anwohner werden gebeten, verdächtige Beobachtungen zu melden. Der Fall zeigt, wie der Nahost-Konflikt bis in die Berliner Kieze hineinwirkt. Die Ermittlungen dauern an.