Im brodelnden Hexenkessel der Allianz Arena entfaltete sich gestern Abend wieder einmal die unwiderstehliche Heimstärke des FC Bayern. Mit dem beeindruckenden 4:0 gegen Werder Bremen demonstrierten die Münchner ihre beängstigende Dominanz auf eigenem Rasen. Bereits zum siebten Mal in dieser Saison erzielten die Bayern mindestens drei Tore in einem Heimspiel – eine Quote, die die Konkurrenz erschaudern lässt.
Harry Kane bewies erneut seinen Torriecher mit einem klinisch verwandelten Doppelpack. Der Engländer bewegte sich im Strafraum wie ein Phantom zwischen Bremens Verteidigern. «In dieser Atmosphäre zu spielen gibt mir unglaubliche Energie», schwärmte Kane nach dem Spiel mit leuchtenden Augen. Bemerkenswert war auch die taktische Flexibilität, mit der Bayern Bremens anfänglichen Widerstand brach. Kompenssis Umstellung auf eine asymmetrische Pressinglinie nach 30 Minuten erwies sich als Schlüsselmoment. Werders Trainer Ole Werner gestand: «Bayern hat heute auf jede unserer Anpassungen die perfekte Antwort gefunden.»
Die Heimstärke der Münchner manifestierte sich nicht nur in Toren. Besonders auffällig war die Intensität in den Zweikämpfen. Mit 58% gewonnenen Duellen dominierten die Bayern auch physisch. Als Musiala in der 67. Minute nach einem atemberaubenden Solo zum 3:0 traf, bebte die Südkurve förmlich. Ich spürte die Erschütterung bis in die Pressebox.
Für den FC Bayern bedeutet dieser Sieg mehr als drei Punkte. Er festigt die mentale Überlegenheit im eigenen Stadion und sendet ein Signal an die Konkurrenz. Mit dem anstehenden Champions-League-Kracher gegen Real Madrid könnte diese Heimstärke zum entscheidenden Faktor werden. Die Bayern-Festung steht – und die Gegner müssen sich fragen, wie diese Bastion zu erschüttern ist.