Der Kampfgeist ist zurück am Millerntor! Bei eisigen Temperaturen im RheinEnergieStadion erkämpfte sich der FC St. Pauli ein wichtiges 1:1 gegen den 1. FC Köln. Nach fünf Niederlagen in Folge atmeten die Kiezkicker endlich auf. Die 2.400 mitgereisten Fans feierten den Punktgewinn wie einen Sieg – verständlich bei nur 17 Punkten nach 14 Spieltagen.
Die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin zeigte von Beginn an eine kämpferische Leistung. Die Defensivstruktur stand deutlich stabiler als in den Vorwochen. «Wir haben uns geschworen, heute alles auf dem Platz zu lassen», erklärte Kapitän Jackson Irvine nach dem Spiel mit schweißdurchnässtem Trikot. Die Führung der Kölner durch Davie Selke in der 38. Minute kam dennoch wie ein Schock. Der Stürmer nutzte einen der wenigen St. Pauli-Fehler eiskalt aus.
Die Reaktion des Kiezklubs war beeindruckend. Statt einzubrechen, erhöhte St. Pauli nach der Pause den Druck. In der 67. Minute belohnte sich das Team mit dem Ausgleich durch Marcel Hartel. Sein präziser Schuss von der Strafraumgrenze ließ Köln-Keeper Marvin Schwäbe keine Chance. Die Gästeblock-Ecke explodierte förmlich.
In der Schlussphase wackelte St. Pauli bedenklich. Kölns Offensivdrang wurde immer stärker. Besonders in der fünfminütigen Nachspielzeit schien der Siegtreffer der Geißböcke nur eine Frage der Zeit. Doch die Hamburger warfen sich in jeden Ball. Diese Leidenschaft hat in den letzten Wochen gefehlt.
«Der Punkt kann ein Wendepunkt sein», betonte Blessin auf der Pressekonferenz. Mit dem anstehenden Heimspiel gegen Freiburg und dem darauffolgenden Derby beim HSV warten zwei richtungsweisende Partien. Der Kampf um den Klassenerhalt ist längst kein Nebenschauplatz mehr. Doch mit dieser Einstellung könnte die Wende gelingen – Punktgewinn für Punktgewinn, egal wie.