Der Frühling bringt nicht nur frischen Wind in die Natur, sondern auch in die hessische Politiklandschaft. Die FDP Hessen steht vor einem herausfordernden Neustart. Nach dem schmerzhaften Ausscheiden aus dem Landtag richtet die Partei ihren Blick nun entschlossen auf die Kommunalwahlen 2026. Bei diesen lokalen Entscheidungen möchten die Liberalen wieder Fuß fassen.
«Wir müssen wieder näher an die Menschen heranrücken», erklärt der Landesvorsitzende Stefan Naas beim Parteitag in Frankfurt. Seine Worte spiegeln die Stimmung unter den Delegierten wider. Die Partei plant eine grundlegende Erneuerung ihrer Strukturen. Dabei setzt sie auf eine Mischung aus bewährten liberalen Grundwerten und frischen Impulsen. Die Organisation soll schlanker werden, Entscheidungswege kürzer. Gleichzeitig möchte man kommunale Themen stärker in den Fokus rücken. Der Mitgliederschwund soll durch gezielte Ansprache jüngerer Zielgruppen gestoppt werden.
Gestern saß ich bei einer Veranstaltung neben einem langjährigen FDP-Kommunalpolitiker. «Weißt du», sagte er nachdenklich zwischen zwei Kaffeetassen, «in den Gemeinden geht es um konkrete Lösungen, nicht um Ideologie.» Diese pragmatische Herangehensweise könnte der Schlüssel zur Erneuerung sein.
Die hessischen Liberalen stehen vor einem Balanceakt. Sie müssen ihre landespolitische Niederlage verarbeiten und gleichzeitig kommunale Stärke aufbauen. Ob die Reformpläne greifen werden, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Der Weg zurück in die politische Relevanz führt über die Rathäuser und Kreistage – dort, wo Politik die Menschen direkt berührt.